Wie Behörden die Öffentlichkeit mithilfe von Tableau auf den neuesten Stand beim Coronavirus bringen

Da sich das Coronavirus in den Ländern weltweit weiter ausbreitet, sind die Menschen überall auf vertrauenswürdige Informationen angewiesen. Die Verantwortlichen in den Behörden sind deshalb bestrebt, den Menschen solche Informationen so schnell wie möglich zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig führen sie eigene interne Datenanalysen durch, um die erforderlichen Maßnahmen und Strategien als Antwort auf die Pandemie zu ermitteln und entsprechend zu gestalten.

[Anmerkungen des Autors: Kurz nach der ersten Veröffentlichung dieses Blogs hat der Bundesstaat New York eine Reihe von Dashboards veröffentlicht. Diese bieten den Bewohnern von New York und der gesamten übrigen Welt eine tägliche Übersicht über die aktuellen Daten zu Tests und bestätigten Fällen sowohl auf Bundesstaats- wie auf Bezirksebene. Diese Daten, die auch Gouverneur Andrew Cuomo in seinen täglichen Briefings bekannt gibt, sind mittlerweile unverzichtbar geworden, da die gesamte Nation wissen möchte, wie New York der sich ausbreitenden Krise begegnet. Klicken Sie hier, um die Dashboards aufzurufen.]

Es gibt vermutlich keine Phase in der jüngeren Geschichte, in der aktuelle und präzise Daten wichtiger gewesen sind – und mehr von der breiten Öffentlichkeit eingefordert wurden. Da sich das Coronavirus in den Ländern weltweit weiter ausbreitet, sind die Menschen überall auf vertrauenswürdige Informationen angewiesen. Die Verantwortlichen in den Behörden sind deshalb bestrebt, den Menschen solche Informationen so schnell wie möglich zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig führen sie eigene interne Datenanalysen durch, um die erforderlichen Maßnahmen und Strategien als Antwort auf die Pandemie zu ermitteln und entsprechend zu gestalten.

Die Behörden sind sich in dieser Situation ihrer gestiegenen Verantwortung als maßgebliche Quelle wahrheitsgemäßer Informationen für die Menschen bewusst, meint Steven Spano, Regional Vice President for Public Sector bei Tableau. „Objektiv richtige Informationen haben in diesem Zusammenhang eine weitreichende Bedeutung. Sie helfen dabei, Ängsten zu begegnen, die gewünschten Ziele zu erreichen, die erforderlichen Maßnahmen zu vermitteln und die Situation richtig einzuschätzen.” Die Bundesstaaten analysieren mit Tableau außerdem Daten, um einigen der wichtigsten Entscheidungen seit Jahrzehnten eine fundierte Grundlage zu geben, fügt er hinzu. „Damit lassen sich einfach bessere Entscheidungen treffen“, sagt Spano. „In seinen täglichen Briefings für den Bundesstaat New York hat Gouverneur Cuomo dargestellt, dass sich aus den Daten ein langsamerer Anstieg der Sterblichkeitsrate ergibt. Dies weist darauf hin, dass die ergriffenen Maßnahmen Wirkung zeigen. Die Daten bieten außerdem die Möglichkeit, die Strategie fortwährend anzupassen und immer wieder zu überprüfen. Dabei geht es immer um eine zentrale Frage: Stehen die richtigen Daten zur Verfügung? Und weiter: Lassen sie sich aktualisieren, analysieren und dann auch pivotieren, wenn etwas die bisherigen Annahmen infrage stellt, die den Maßnahmen zugrunde liegen?”

Bei Tableau arbeitet das State and Local Government Analytics-Team mit Behörden weltweit zusammen, um Transparenz und präzise Daten inmitten der COVID-19-Pandemie sicherzustellen. Die Behörden analysieren fortwährend die verfügbaren Daten zur Coronavirus-Pandemie. Diese bilden dann die Grundlage für die Entscheidungen über Vorgehensweisen und Maßnahmen zur Eindämmung, wie das Schließen von Unternehmen und das Erlassen von Ausgangsbeschränkungen. Außerdem kommunizieren sie öffentlich wichtige Daten, damit die Menschen informiert sind und nachvollziehen können, was in ihrer Umgebung geschieht.

„Diese Katastrophe geht nicht so schnell vorüber. Und sie hat das Potenzial, uns dauerhaft zu begleiten. Dieses Potenzial ist in jeder Gemeinde unterschiedlich“, sagt Dr. Barry Chaiken, klinischer Leiter bei Tableau Healthcare. „Menschen, die keine Experten in Sachen Epidemiologie und Medizin sind, können nicht ad-hoc verstehen, was genau vor sich geht. Für sie sind folgende Fragen wichtig: Was bedeutet die Pandemie für mich? Was bedeutet sie für meine Gemeinde, für meine Familie?“ Verständliche öffentliche Informationen sind wichtig, fügt er hinzu, damit diese Fragen beantwortet werden können und damit die Menschen sich angesichts dieser permanenten Herausforderung weniger bedroht und gefährdet fühlen.

Chaiken, der in Boston lebt, hat erzählt, dass er die Bedeutung präziser öffentlicher Informationen selbst erlebt hat, nachdem Berichte aufgekommen sind, dass mehr als 100 COVID-19-Fälle zu einem externen Firmen-Meeting im Konferenzraum eines Bostoner Hotels zurückverfolgt werden konnten. „Ehrlich gesagt waren wir alle zu Tode erschrocken, weil wir Angst hatten, dass sich das Virus dadurch wie ein Buschfeuer in der Gemeinde von Boston ausbreitet“, stellt er fest. Boston war aber bereits zu dieser Zeit dazu übergegangen, öffentliche Dashboards zu veröffentlichen, die die Falldaten in der Region wiedergeben. Die Menschen konnten so sehen, dass die extreme Zunahme, vor der sie sich fürchteten, sich nicht in den Daten widerspiegelt.

Durch Veröffentlichung von Dashboards zu COVID-19-Daten konnte eine Reihe von Behörden in den USA der Bevölkerung vermitteln, was die Daten für sie bedeuten und aus erster Hand darstellen, wie die Entscheidungsfindung von der damit dargestellten Situation beeinflusst wird. Im Folgenden finden Sie einige Beispiele dafür, wie Behörden mithilfe von Tableau wichtige Informationen gegenüber der Bevölkerung kommunizieren:

Gesundheits- und Sozialdienste in Kalifornien

Die Gesundheitsbehörde des Bundesstaats hat zwei Dashboards auf Tableau Public veröffentlicht: Ein Dashboard stellt die COVID-19-Fallstatistiken auf der Ebene von Bundesstaat sowie Bezirk dar und das andere Daten zum Krankenhaussystem des Bundesstaats. Kalifornien hat äußerst proaktiv auf die COVID-19-Pandemie reagiert. Gouverneur Gavin Newsom war der erste Gouverneur, der eine Ausgangsbeschränkung für einen ganzen Bundesstaat erlassen hat. Frühe Daten zeigen, dass durch dieses Vorgehen die Kurve potenziell abgeflacht werden kann. Wenn die Situation sich verschlechtert, sind die Verantwortlichen im Bundesstaat in der Lage, mit diesen öffentlichen Daten dann verschärfte effektive Maßnahmen wie das „Social Distancing“ zu begründen.

Diese Transparenz der Daten ist besonders wichtig, wenn Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen wochen- oder sogar monatelang beibehalten werden müssen, stellt Chaiken fest. „Die Daten geben wieder, dass Maßnahmen wie jene in Kalifornien durchaus Wirkung zeigen“, sagt Chaiken. „Die Menschen können so erkennen, dass die Tatsache, dass sie die Wohnung nicht verlassen können oder dass sie auf etwas verzichten müssen, Teil umfassender Bemühungen ist, die potenziell das Leben von Menschen retten und dabei auch ihr eigenes. Diese Dashboards sind also enorm wichtig, da sie die Menschen motivieren, sich an die Regeln zu halten. Ohne diese Informationen weiß die Bevölkerung nicht, ob sich ihr Verzicht auch wirklich auszahlt und ob sich dadurch etwas zum Besseren entwickelt.“

Sie können die Dashboards mit diesem Link und mit dem folgenden Link aufrufen.

Gesundheitsministerium von Ohio

Gouverneur Mike DeWine nutzt ein Dashboard, das regelmäßig aktualisiert wird, in seinen täglichen COVI9-19-Briefings für Ohio, um die neuesten Fallzahlen bekannt zu geben und um für wichtige Verhaltensänderungen wie das „Social Distancing“ zu werben. In diesem vom Gesundheitsministerium von Ohio erstellten Dashboard ist ein Prognosemodell der Ohio State University enthalten, das den hochgerechneten Entwicklungsverlauf des Virus in Ohio auf der Grundlage der verfügbaren Daten darstellt.


Dr. Amy Acton, Direktorin im Gesundheitsministerium von Ohio, bei der Erläuterung des Dashboards ihres Bundesstaats während der täglichen Gouverneur-Briefings (Bildnachweis: Büro von Gouverneur Mike DeWine).

Das Modell zeigt eindeutig, dass ohne die vom Staat eingeleiteten Eindämmungsmaßnahmen wie die Ausgangsbeschränkung die Fallzahlen für das Virus sehr viel höher ausgefallen wären. Die öffentliche Kommunikation von Daten in dieser Form ist entscheidend für die Schaffung von Verständnis und Akzeptanz für langfristige Eindämmungsmaßnahmen. Sie ist auch ein Signal an jeden Einzelnen, dass sein Verhalten zählt.

Sie können hier das Dashboard aufrufen.

Gesundheitsministerium von Wyoming

Wie in Kalifornien und Ohio hat das Gesundheitsministerium von Wyoming ein Dashboard in Tableau zur Verfolgung von Falldaten erstellt. Wyoming präsentiert die Daten im Dashboard aber in einer detaillierteren Form. Zusätzlich zu Basisdaten wie Krankenhausaufenthalte und die Anzahl der positiven Tests wird in Wyoming die Anzahl der Fälle nach damit verbundenen Risiken dargestellt, also ob eine Person Kontakt mit einem bekannten Fall hatte oder ob sie im In- oder Ausland gereist ist. Außerdem wird nach den Symptomen aufgeschlüsselt, die mit den Fällen gemeldet wurden. Diese reichen von den am meisten verbreiteten (Husten) bis zu den am wenigsten vorkommenden Symptomen (Unterleibsschmerzen).

Die Art und Weise, wie Behörden über die Weitergabe ihrer Daten entscheiden, „ähnelt mehr einer Art Kunst als einer Wissenschaft“, sagt Spano. Die Entscheidung darüber, welche Informationen der Öffentlichkeit präsentiert werden, ist mit dem Vorgehen vergleichbar, das Ärzten empfohlen wird, wenn sie Patienten schlechte Nachrichten überbringen müssen, fügt Chaiken hinzu.

„Bei der Übermittlung von Informationen müssen Sie strategisch vorgehen, insbesondere dann, wenn es sich um Dinge handelt, die Menschen nicht gerne hören. Es gilt dabei immer zu bedenken, was die Betroffenen tatsächlich verarbeiten können.“

Die unterschiedlichen Detailebenen in den von den verschiedenen Behörden präsentierten öffentlichen Daten weisen darauf hin, dass solche Überlegungen vor der Bereitstellung der Daten eine Rolle gespielt haben.

Sie können hier das Dashboard aufrufen.

Fraser Health Authority (Vancouver, British Columbia)

Die „Fraser Health Authority“, eine der fünf öffentlich finanzierten Gesundheitsregionen der kanadischen Provinz British Columbia, folgt einem etwas anderen Ansatz. Dabei geht man davon aus, dass die Bereitstellung von Daten nicht nur eine Sache der Kommunikation von Behörden mit der Öffentlichkeit ist. Die Menschen sollen auch eigene Daten hinzufügen können. Die Leitung der FHA arbeitete dafür mit der Hackathon-Organisation Bizhacks zusammen, um ein Portal zu erstellen, in dem die Einwohner täglich ihren Status eingeben können. Dabei kann angegeben werden, ob man in Selbstisolation zu Hause bleibt, weil man krank ist, oder ob man das „Social Distancing“ einhält, d. h., ob man das Haus zwar aus unterschiedlichen Gründen verlässt, aber immer genügend Abstand von anderen einhält und den erforderlichen Hygienemaßnahmen folgt. Eine in Tableau erstellte Karte vergleicht diese Angaben mit den gemeldeten Falldaten. Dieses Portal ist außerdem mit einer weiteren Ressource verknüpft, mit Helping Heroes. Hier kann die Bevölkerung Hilfe anfordern oder diese anderen anbieten. Durch diese interaktiven Möglichkeiten bleiben die Menschen wachsam und aufmerksam in der Krise und es wird ein Gefühl gemeinsamer Verantwortung für das Wohlbefinden aller geschaffen.

Sie können hier das Dashboard aufrufen.

In dieser Visualisierung in Tableau Public können Sie sehen, wo Behörden mithilfe von Tableau Daten zu COVID-19 veröffentlichen:

Sie können hier das Dashboard aufrufen.

Seit dem Ausbruch des COVID-19-Virus sind Daten ein zentrales Hilfsmittel, um die Pandemie verstehen und fundierte lebensrettende Maßnahmen ergreifen zu können. Weitere Informationen zu Daten und zum Coronavirus finden Sie in unserem COVID-19 Data Resource Hub.