Das ISVG untersucht Echtzeitmuster in der globalen Kriminalität


Tableau: Was sind die Aufgaben des ISVG, und wie hilft Ihnen Tableau dabei?
John Hitzeman, IT and Analysis Coordinator: Wir studieren Terrorismus, Extremismus und länderübergreifende Kriminalität auf der ganzen Welt. Wir führen unsere Open-Source-Sammlung seit 2002 durch, mit ungefähr 100 Studierenden, die Artikel durchforsten und alle Daten daraus entnehmen. Im Grunde genommen sind sie menschliche Datenextraktoren. Sie erfassen die Ereignisse, die daran beteiligten Gruppen und Einzelpersonen. Und sie geben diese Daten in eine Datenbank ein, die wir in Tableau zusammenfassen und analysieren.

Tableau: Wie sieht eine typische Nutzung von Tableau bei Ihnen aus?
John: Wir setzen Tableau für die unterschiedlichsten Zwecke ein. Anfangs haben wir einfach unsere Daten aus der Datenbank exportiert und in Tableau geladen, um zu sehen, wie das aussieht. Die Ergebnisse waren so gut, dass wir uns zur Nutzung von Tableau Desktop entschieden haben, wo wir direkt mit der Datenbank verknüpft sind und solche Analysen direkt vom Server durchführen können. Unsere Administratorenteams können sich sogar live mit dem Server verbinden, unser Produkt auf einem iPad zeigen und sagen: „Hier ist alles, was wir in den letzten zehn Jahren gesammelt haben.“

Wir nutzen Tableau aber auch, um zu verfolgen, was unsere Studierenden mit Tableau anstellen. Wir entwickeln Dashboards zu ihrer Produktivität: wie viele Einträge sie pro Stunde verarbeiten und wie viele Stunden sie pro Woche arbeiten. Unsere Administratoren können also anhand der in Tableau gezeigten Daten auf ihren Mobilgeräten sogar unterwegs Budgetentscheidungen treffen.

Tableau: Wer nutzt Ihre Daten sonst noch? Welche Art von Kunden?
John: Die meisten unserer Kunden sind in der Regierung angesiedelt, im Verteidigungsministerium. Wir erhalten Zuschüsse von ihnen, um unsere weltweite Open-Source-Sammlung durchführen zu können. Mit unseren Studierenden können wir ihnen Informationen zu einem Bruchteil der Kosten liefern, die bei der Regierung fest angestellte Analysten verursachen würden. Bei uns sammeln ungefähr 100 Studierende diese Informationen, und jeder erhält pro Stunde 8 bis 10 Dollar, was etwa ein Zehntel der Kosten eines Analysten ist.

Alle unsere Ergebnisse erfüllen die Open-Source-Anforderungen und unterliegen keiner Geheimhaltung. Wenn wir also der Regierung Informationen liefern, dann kann sie diese an Bündnispartner, an andere Regierungen oder an andere Ebenen innerhalb unserer Regierung weitergeben, ohne dabei irgendwelche Geheimhaltungsvorschriften zu verletzen.

Tableau: Wie hat der Einsatz von Tableau Ihre Arbeitsweise im ISVG verändert?
John: Vor Tableau waren wir bei unseren Analysen sehr stark vertikal strukturiert. Es gab im Grunde nur drei Personen bei uns, die Analysen erstellen konnten: zwei promovierte Wissenschaftler und mich. Ich habe die Daten mit einer Abfrage aus der Datenbank abgerufen und den beiden übergeben. Sie haben dann die Daten durch ihre statistischen Analysetools laufen lassen. Wollten wir ein Modell auf Trendebene oder Trendmodelle erstellen, dann mussten wir es innerhalb unserer Organisation nach oben weiterleiten anstatt nach unten.

Mit Tableau konnten wir unsere Studierenden darin schulen, wie sie selbst Dashboards erstellen. Jetzt können sie die Berichte erzeugen, die dann verteilt werden. Statt der vertikalen Struktur unserer früheren Analysepraxis sind wir nun eher horizontal aufgestellt. Jetzt sind mehr Leute daran beteiligt, Content zu produzieren.

Tableau: Wie hat sich Tableau auf die Produktivität ausgewirkt?
John: Ich habe mittlerweile ein Team aus zehn Leuten, die alle in Tableau Desktop geschult sind. Sie alle können Dashboards und Berichte erstellen. Wir erledigen Anfragen, für die wir früher eine Woche oder länger gebraucht haben, heute innerhalb eines Tages. Anstatt weniger Berichte, die wir pro Jahr fertiggestellt haben, schaffen wir heute ein Vielfaches davon innerhalb einer Woche. Wir produzieren jetzt fünf pro Woche – und das nur mit Studierenden.

Tableau: Wie haben sich mit Tableau Ihre Möglichkeiten verändert?
John: Es hat die Modellierungsweise unserer Analysen verändert. Jetzt nutzen wir zur Modellierung nicht mehr nur unsere eigenen Informationen aus der ISVG-Datenbank, sondern wir haben uns zu unserer Community hin geöffnet und arbeiten jetzt auch mit unserer Uni-Verwaltung zusammen. Wir befassen uns z. B. mit Fragen der Raumnutzung, also welche Unterrichtsräume am stärksten beansprucht werden und welche kaum ausgelastet sind. Wir arbeiten auch mit dem West Haven Police Department zusammen und analysieren einige ihrer CAD-Daten. So können sie sehen, wo die Straftaten begangen werden und wie die Beamten optimal eingesetzt werden können. Und indem wir Tableau in unsere Unterrichtsräume integrieren und unsere Studierenden in der Nutzung von Tableau schulen, haben sie später bessere Chancen.

Tableau: Hat Tableau auch Einfluss auf die Art der Fragen, die Sie an Ihre Daten stellen?
John: Weil wir mit Tableau die Daten sofort zerlegen und beliebig neu zusammensetzen können, können wir jetzt Fragen stellen, die wir uns früher kaum vorstellen konnten. Etwa danach, welche Terroristengruppe am effektivsten arbeitet. Wir stellen die Verbindung zum Server her, rufen die Daten ab, haben alles zur Hand und können einfach damit loslegen, sie zu analysieren.

Tableau: Was hat Tableau für Sie persönlich gebracht?
John: Für mich ist Tableau vor allem mit Zeitersparnis verbunden. Es verschafft mir mehr Zeit. Und es hat meine Aufgabenstellung in der Organisation wesentlich verändert: Ich kümmere mich um die Ausbildung von Leuten und nicht mehr darum, dass sie Daten erhalten.

Früher war ich die ganze Woche damit beschäftigt, Daten abzufragen, sie zu visualisieren und einen Bericht zu erstellen. Jetzt habe ich anderen beigebracht, Tableau zu nutzen. Sie können nun selbst Berichte erzeugen, Dashboards erstellen, alles das, was wir brauchen, oder einfach nur die Daten mit Tableau abfragen – das muss ich jetzt nicht mehr selbst erledigen.

Die eingesparte Zeit nutze ich, um ein Team aufzubauen, das Team zu stärken und noch enger mit der Uni-Verwaltung zusammenzuarbeiten, um andere in Sachen Datenanalyse und Weitergabe von Erkenntnissen mithilfe von Tableau zu unterrichten.