So kann eine Datenkultur in Krisenzeiten verbinden

In einer Krise sind Daten eine wichtige Ressource, um die nächsten Schritte bezüglich der Geschäftstätigkeiten zu bestimmen. Doch der entscheidende Faktor sind die Menschen, die die Daten analysieren und Ihre Reaktion Gestalt annehmen lassen. Jackie Yeaney, EVP of Marketing bei Tableau, zeigt Ihnen anhand der Ergebnisse einer aktuellen IDC-Marktstudie, wie Sie in Krisenzeiten Menschen mit Daten zusammenführen können.


Was sollen wir jetzt tun?
Von öffentlichen Institutionen bis zu den größten Unternehmen der Welt – jeder stellt sich jetzt diese Frage. Wir haben es mit einem Maß an Unsicherheit zu tun, wie es die meisten Generationen zum Glück noch nie erlebt haben. Die Menschen, die Krisen wie die Spanische Grippe von 1918 oder die Große Depression durchleben mussten, hatten eine entscheidende Ressource nicht, die uns heute zur Verfügung steht – eine große Menge Daten. Und in Kombination mit Strategien, Methoden und Tools sind die Führungspersonen heute besser in der Lage, einen erfolgreichen Pfad in die Zukunft zu gestalten.

Angesichts einer noch nie dagewesenen Krise sind Daten eine entscheidende Ressource, um die nächsten Schritte zu ermitteln, die für die Geschäftstätigkeiten und das Wohlergehen der Mitarbeiter nötig sind. Die Führungsebene verlässt sich auf ihre Teams, die Daten aus verschiedenen Geschäftsfeldern analysieren und wesentlich zu einer ganzheitlichen Reaktion beitragen. Die Wahrheit ist jedoch, dass es bei aller Bedeutung, die der Zugriff auf Daten hat, die MENSCHEN sind, auf die es wirklich ankommt. Menschen analysieren die Daten, gewinnen Erkenntnisse aus den Daten, geben die Daten weiter und lassen unsere Reaktion auf die Datenlage Gestalt annehmen. Daten für sich alleine sind wertlos.

Anfang des Jahres führte Tableau gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen IDC eine globale Studie durch, in der 1.100 Personen aus sieben Ländern befragt wurden1. Wir wollten verstehen, was das Wesen datengesteuerter Kulturen mit leistungsstarken und konsistenten Datentools, Verfahren und Verhaltensweisen ist – und was sie vom Rest unterscheidet.

Auch wenn diese Studie vor Ausbruch der Pandemie durchgeführt wurde, liefert sie uns dennoch einige Ideen und Schritte, die wir alle umsetzen können, um allen Mitarbeitern in unseren Unternehmen dabei zu helfen, schnellere und fundiertere Entscheidungen zu treffen. Im Folgenden sind einige Eckpunkte beschrieben, wie Sie Ihre Daten, Teams und Verfahren in diesen unsicheren Zeiten strukturieren können.

Verbindungen pflegen

In Notfällen oder Krisen kommt es vor allem auf Zusammenarbeit an, um als Unternehmen optimal reagieren zu können. Bei Tableau beobachten wir seit Jahren, wie Unternehmen in leibhaftige und virtuelle Daten-Communitys investieren, um die Zusammenarbeit rund um Daten zu fördern. In diesen Communitys fühlen die Menschen sich wohl dabei, wenn sie in einem offenen Forum Ideen teilen, über bewährte Vorgehensweisen bezüglich der Datenquellen ihrer Unternehmen sprechen und Fragen stellen.

Der Finanzdienstleister Charles Schwab hostet beispielsweise auf dem SharePoint-Portal des Unternehmens eine Benutzergruppe, bei der sich monatlich über 130 Mitarbeiter anmelden, um Themen wie Dashboard-Tipps und interne Verfahren zur Datenanalyse zu diskutieren. Das Versicherungs- und Ressourcenmanagement-Unternehmen Swiss Life führte einen Newsletter mit Ratschlägen von Analysten sowie so genannte „Dashboard-Shows“ ein. Das sind Community-basierte Events, bei denen Benutzer Tipps austauschen und einander interne Fallbeispiele aus verschiedenen Abteilungen vorstellen.

IDC-Recherchen ergaben, dass 81 % der Befragten aus datengesteuerten Unternehmen überzeugt sind, bei Bedarf die benötigte Hilfe zu Daten und Analytics zu erhalten.1. In einer dynamischen Krise, in der es auf schnelle Reaktionen ankommt, müssen die Menschen wissen, an wen sie sich bei Fragen oder Problemen rund um Daten wenden können. Gerade in Krisen sind diese Communitys bestens ausgestattet, um neuen Datenherausforderungen zu begegnen, da sie bereits einander vertrauen, auf etablierte Vorgehensweisen zurückgreifen können und über Botschafter verfügen, die dem Rest des Unternehmens zu schnellen Reaktionen verhelfen.

Selbst wenn Sie formal noch keine ausgesprochene interne Daten-Community haben, können Sie ermitteln, welche Art Fragen zu Daten oder Fallbeispielen momentan gestellt werden, indem Sie mit Ihren Analysten und datenversierten Geschäftsmitarbeitern sprechen. An wen wenden sich die Leute, wenn sie Hilfe bei Fragen zu Dashboards benötigen? Wie kommunizieren sie diese Fragen? Dies könnte über Zusammenarbeitsplattformen wie Chatter oder Slack oder über reguläre Besprechungen erfolgen. Überlegen Sie, wie Sie diese Benutzer-Communitys formalisieren können. Sie könnten ganz einfach damit anfangen, für jede Abteilung feste Analytics-Zeiten einzurichten oder ein internes Forum aufzusetzen, über das die Mitarbeiter auf bereits gestellte Fragen zugreifen können. Dies führt zu schnelleren und flexibleren Reaktionen und bildet das Fundament für eine robustere Community in der Zukunft.

An vertrauenswürdigen Kennzahlen ausrichten

In unsicheren Zeiten verschieben sich Prioritäten, und Ihre Methoden müssen dem folgen. Ein Weg, mit dem Führungskräfte in Krisenzeiten für eine Ausrichtung sorgen können, besteht in einem Set von neuen kritischen Kennzahlen. Aber wie messen Sie den Fortschritt, wenn die Ausrichtung an diesen Kennzahlen einmal erfolgt ist?

Finden Sie zunächst heraus, welche Ihrer bestehenden Datenressourcen – Datensätze und Dashboards – sich problemlos an neue Fragestellungen anpassen lassen. Beispielsweise verschieben Einzelhändler angesichts gesetzlich geschlossener Ladengeschäfte ihren Fokus auf E-Commerce. Um toten Lagerbestand zu vermeiden, führen sie vielleicht Werbeaktionen durch oder gewähren Rabatte auf ältere Artikel. In diesem Fall könnten sie ein bestehendes Dashboard zu Werbeaktionen nutzen und es so anpassen, dass Werbeaktionen speziell in Zusammenhang mit COVID-19 verfolgt werden.

Datensätze, die nicht vollständig an Ihren neuen Kennzahlen ausgerichtet sind, könnten Sie um zusätzliche Informationsquellen erweitern, um einen umfassenderen Überblick zu erhalten. Dies könnten Daten aus einem anderen Team oder einer anderen Abteilung oder aus einer externen Quelle sein. Das World Food Programme (WFP) unterhält beispielsweise eine Datenbank mit Kindern auf der ganzen Welt, die über sein Schulspeisungsprogramm Mahlzeiten erhalten. Als aufgrund von COVID-19 Schulen geschlossen wurden, kombinierte die Agentur diese Datenquelle mit einer Quelle der UNESCO, um die globalen Auswirkungen einschätzen und den Erfolg ihrer umfunktionierten Programme verfolgen zu können.

Diese Ressourcen müssen nicht vom ersten Tag an perfekt sein, aber sie sollten im gesamten Unternehmen verbreitet werden, damit jeder auf derselben Faktengrundlage arbeitet. Gemeinsam genutzte Datenressourcen sind eine gute Methode, um Mitarbeiter zu vereinen, sodass sie bei Bedarf als echte Einheit auftreten können.

Datengesteuerte Verhaltensweisen gestalten

Wie oft legen Sie datengesteuerte Empfehlungen oder Perspektiven auf den Tisch? Angesichts eines permanenten Grads von Unsicherheit verlassen Sie sich bei Ihrer Entscheidungsfindung wahrscheinlich auf Daten. Es ist einfach nicht die Zeit, auf Hörensagen oder persönliche Meinungen zu vertrauen. Schließlich stehen die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und sogar Menschenleben auf dem Spiel.

IDC-Recherchen zeigten, dass 59 % mehr Befragte aus datengesteuerten Unternehmen angeben, dass ihre Führungskräfte die Arbeit mit Daten und Analytics gestalten. Außerdem gaben 60 % mehr Befragte an, dass sie in Besprechungen Datennutzung benötigen, und 67 % sagten, sie benötigten Daten, um Empfehlungen abgeben und/oder Entscheidungen treffen zu können.1.

In einer Krise müssen Führungskräfte die Datennutzung der Mitarbeiter aktiv fördern, aber auch selbst auf Daten zurückgreifen, um über die unternehmensweite Reaktion zu entscheiden. Betrachten wir als Beispiel TVS Credit, ein Finanzunternehmen, das für einen großen Teil von Indien die Fahrzeug- und Motorradvermietung abwickelt. Als Reaktion auf COVID-19 setzte die Unternehmensführung eine Taskforce ein, die die Mitarbeiter in finanziellen und gesundheitlichen Angelegenheiten unterstützen sollte. Sie erstellten ein Dashboard, um über 14.000 Mitarbeiter an 130 Standorten zu verfolgen, zu überwachen und zu betreuen, damit sie sich schnell an die neuen Anforderungen anpassen konnten. Dies ist nur eines von vielen Beispielen, wie Führungskräfte Daten nutzen, um die Auswirkungen auf ihre Unternehmen einschätzen zu können und die eigenen Handlungen entsprechend zu unterfüttern.

Daten als unsere Richtschnur

Was sollen wir jetzt also tun? Daten sind mächtig, aber nur ein Teil des Puzzles. Sie müssen Ihre Mitarbeiter in die Lage versetzen, Daten zu analysieren, zu verstehen und zu kommunizieren, damit sie ihr volles Potenzial ausschöpfen können, besonders in Krisenzeiten. Betrauen Sie Ihre Mitarbeiter mit der Führung durch Daten und gestalten Sie gleichzeitig die datengesteuerten Verhaltensweisen, die Sie etablieren möchten. Ermitteln Sie die Datenprozesse, mit denen die Mitarbeiter im aktuellen Klima klarkommen, und nutzen Sie dies als Richtlinie für die Erstellung des langfristigen Plans.

Wir bei Tableau stehen Ihnen auf Ihrem Weg in die Zukunft gern zur Seite. Wir haben eine Reihe relevanter Informationen zusammengestellt, auf die Führungskräfte in diesen schwierigen Zeiten zurückgreifen können:

Wenn Sie mehr über Datenkultur erfahren möchten, lesen Sie den vollständigen IDC InfoBrief.

1. Quelle: IDC InfoBrief, sponsored by Tableau, Why You Should Care About Data Culture (Deshalb ist Datenkultur wichtig), April 2020.